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Themenwelten Hamburg
100 Jahre WSB

Chance für Bergedorf: Trends selbst gestalten

100 Jahre WSB - Vortrag von Zukunftsforscher Matthias Horx

Hoher Besuch im Haus im Park: Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher wird von den WSB-Vorständen Thomas Buhck (Mitte) und Malte Landmann begrüßt. Dabei: WSB-Geschäftsführer Marc Wilken (2.v.li.). Hinten rechts: Bezirksamtsleiter Arne Dornquast.
Hoher Besuch im Haus im Park: Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher wird von den WSB-Vorständen Thomas Buhck (Mitte) und Malte Landmann begrüßt. Dabei: WSB-Geschäftsführer Marc Wilken (2.v.li.). Hinten rechts: Bezirksamtsleiter Arne Dornquast.
Von Ulf-Peter Busse

Bergedorf. Die gefühlte Eigenständigkeit Bergedorfs in der Metropole Hamburg ist nicht etwa ein nerviges Relikt der Vergangenheit – es kann Bergedorfs Chance auf eine erfolgreiche Zukunft sein. Mit dieser Botschaft erfreute Zukunftsforscher Matthias Horx die gut 350 Gäste beim Empfang zum 100. Geburtstag des Bergedorfer Wirtschaftsverbands WSB im Haus im Park.

Der Wahl-Wiener mit Hamburger Wurzeln lobte die Bereitschaft der Bergedorfer, aktiv Verantwortung für neue Projekte und Entwicklungen zu übernehmen. Denn genau das sei der Schlüssel, um die Zukunft zu gestalten, statt sie aus lauter Angst vor Rückschlägen einfach nur über sich kommen zu lassen.

Intensiv im Gespräch: Gero Tuttlewski (li.,WSB-Chef 2007 bis 2012, und Dr. Christoph Krupp (Bezirksamtsleiter 2001 bis 2010).
Intensiv im Gespräch: Gero Tuttlewski (li.,WSB-Chef 2007 bis 2012, und Dr. Christoph Krupp (Bezirksamtsleiter 2001 bis 2010).
„Trends entstehen und bewegen sich in Richtungen, die zwar nicht gradlinig sind, aber man kann sie ein Stück weit lenken. Wer das erkennt, ist klar im Vorteil“, blickte Horx etwa auf den Einzelhandel des Sachsentors in Zeiten wachsender Internet-Konkurrenz:

„Die Einkaufsstraße der Zukunft muss Lebensqualität und Dienstleistungen bieten. Dann bleibt sie attraktiver Mittelpunkt der Stadt.“ Ähnlich dürfte die Entwicklung im Handwerk sein: Masse werde im Netz bestellt, Individuelles beim Meister nebenan.







Mit viel Elan bei der Sache: Der gemeinsame Oberstufenchor von Hansa- und Luisen-Gymnasium bekam lang anhaltenden Applaus.
Mit viel Elan bei der Sache: Der gemeinsame Oberstufenchor von Hansa- und Luisen-Gymnasium bekam lang anhaltenden Applaus.
Gastronomen unter sich: Sylvia Bartels-Strangmann, Oliver Kahle und Karoline Pospiech (re.) mit Marlis Clausen (2. v. re.)
Gastronomen unter sich: Sylvia Bartels-Strangmann, Oliver Kahle und Karoline Pospiech (re.) mit Marlis Clausen (2. v. re.)
Auch weltweit gibt es grundlegende Änderungen, weil sich Löhne und Lebensstandards immer weiter angleichen: „Das Zeitalter der Globalisierung geht zu Ende, weil die Unterschiede der Regionen schwinden. Das stärkt die regionale Ökonomie, konkret die 50 sich rundum die Erde verteilenden Mega-Citys. Sie sind die Wirtschaftsräume der Zukunft, in denen Regionen prosperieren, die sich eigene Identitäten schaffen und so als attraktives Lebensumfeld gelten.“

Katja Seifert vom Tanz House im Gespräch mit der Frauenärztin Dr. Annette Klöpper (Gynäkologikum Bergedorf).
Katja Seifert vom Tanz House im Gespräch mit der Frauenärztin Dr. Annette Klöpper (Gynäkologikum Bergedorf).
Gut gefüllt: Blick in den grossen Saal vom Theater Haus im Park. Mehr als 200 der Gäste verfolgen das Festprogramm auf der Bühne.
Gut gefüllt: Blick in den grossen Saal vom Theater Haus im Park. Mehr als 200 der Gäste verfolgen das Festprogramm auf der Bühne.
Ein Weitblick, den nur wenige haben, wie Matthias Horx ausführte. Denn das menschliche Gehirn tendiere grundsätzlich dazu, die Zukunft negativ zu sehen. Es sei darauf ausgerichtet, sich im Hier und Jetzt einzurichten. Dafür würden objektive Fakten von den Gefühlen und Einschätzungen guter Freunde überlagert. „Das erklärt den Erfolg sozialer Netzwerke – und leider auch der Populisten“, so Horx.„Wir lieben einfache Antworten, obwohl wir genau wissen, wie komplex die Welt ist.“

Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx. FOTOS: NEFF
Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx. FOTOS: NEFF
Tatsächlich entwickle sich Zukunft nie gradlinig, sondern in Schleifen: „Jeder Trend entwickelt einen Gegentrend. Das gilt für Globalisierung und Nationalismus ebenso wie für die digitale und die analoge Welt.“ Trotz dieser Schleife gebe es aber eine Entwicklung, „und die kann beinflussen, wer sich positiv für die Zukunft einsetzt – vor allem in halbwegs über schaubaren Regionen wie Bergedorf“.




CHRONIK ERSCHIENEN

100 Seiten zu 100 Jahre WSB

Chance für Bergedorf: Trends selbst gestalten Image 1
Pünktlich zum Jubiläumsempfang ist gestern die Chronik des Verbandes „100 Jahre WSB“ erschienen. Auf 100 Seiten hat unsere Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Kultur- & Geschichtskontor diverse Facetten der Bergedorfer Wirtschaft, ihren Betrieben und Protagonisten zusammengetragen. Das Werk geht nicht in den Verkauf. In loser Folge veröffentlichen wir in den kommenden Wochen aber Auszüge aus dem Jubiläums-Magazin.



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„Mein Betrieb produziert jetzt zwar in Oldershausen, aber im Herzen bleibe ich Bergedorfer.“

Bodo Lischke, Metall-Experte

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„Bergedorf hat Zukunft, weil in vielen Betrieben gerade die neue Generation über nimmt“

Julia Bentin, Maklerin

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„Bergedorf hat tolle Zukunftsprojekte – allen voran die Belebung seines alten Hafens.“

Regina Klemm-Wenck, Grundeigentümerin am Kupferhof

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„Bergedorf hat eine hohe Lebensqualität. Es bietet Stadt, Natur und hat Platz für die Wirtschaft.“

Hans Lutz, Aufzug-Fabrikant
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