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Themenwelten Hamburg
Hamburger Klimawoche

17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung – weltweit

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Für Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft: Das Herzstück der Agenda 2030 der UNO, Grundlage aller Aktivitäten der Hamburger Klimawoche, ist eine ehrgeizige Aufgabe und große Herausforderung, der sich die Staatengemeinschaft stellen muss

Ziel 1: Armut in jeder Form beenden.

Circa 11 Prozent der Weltbevölkerung lebt in extremer Armut. Im Jahr 2015 waren es etwa 836 Millionen Menschen. Sie mussten mit weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag auskommen. Die Weltgemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die extreme Armut bis 2030 komplett zu beenden.
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Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.

Noch immer hungern 795 Millionen Menschen, zwei Milliarden Menschen sind mangelernährt. Hunger ist nicht nur das größte Gesundheitsrisiko, sondern auch eines der größten Entwicklungshemmnisse. Er trägt zu Flucht und Vertreibung bei, fördert Perspektivlosigkeit und Gewalt. Es werden heute eigentlich genügend Nahrungsmittel auf der Welt produziert, um allen Menschen eine ausreichende Ernährung zu sichern. Allerdings haben aufgrund von Mangel an Infrastruktur, Handelsbarrieren und bewaffneten Konflikten nicht alle Menschen den gleichen Zugang zu Nahrung.

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Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.

Gesundheit ist gleichzeitig Ziel, Voraussetzung und Ergebnis einer nachhaltigen Entwicklung. Ihre Förderung ist ein Gebot der Menschlichkeit, sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern. Die Herausforderungen im Gesundheitsbereich sind allerdings weiterhin groß. So sterben noch immer jeden Tag 16.000 Kleinkinder; sehr viele von ihnen an Krankheiten, die heute vermeidbar sind. Die Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Menschen ist darum eine der wichtigsten Aufgaben.

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Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.

Weltweit haben 58 Millionen Kinder und 63 Millionen Jugendliche keinen Zugang zur Grund- und Sekundarschule. 90 Prozent aller Kinder mit einer Behinderung gehen niemals zur Schule. 781 Millionen Menschen sind Analphabeten. 7,5 Millionen funktionale Analphabeten gibt es allein in Deutschland. Aber: Bildung ist ein Menschenrecht. Jedes Kind hat das Recht auf eine Schulausbildung und jeder Mensch ein Anrecht darauf, seine grundlegenden Lernbedürfnisse zu befriedigen. Bildung ist der Schlüssel für eine zukunftsfähige Entwicklung und deshalb ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungspolitik.

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Ziel 5: Geschlechtergleichstellung und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen.

Internationale Studien und Schätzungen belegen: Frauen werden fast überall auf der Welt noch immer benachteiligt und ihrer Rechte beraubt. Die Mehrheit der Armen und der größte Teil aller Analphabeten sind weiblich. Jedes Jahr sterben etwa 300.000 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt, 99 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern.

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Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.

Die Vereinten Nationen haben 2008 den Zugang zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht anerkannt. Dennoch müssen 748 Millionen Menschen noch immer ohne sauberes Trinkwasser auskommen. Nach Schätzungen sterben deswegen an einem einzigen Tag weltweit 5000 Kinder.

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Ziel 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.

Knapp 80 Prozent der weltweit erzeugten Energie stammt immer noch aus fossilen Energieträgern. Die Weltgemeinschaft steht hier vor einer großen Herausforderung: Um die Armut zu vermindern, muss die Energieversorgung in den Entwicklungsländern auf- und ausgebaut werden. Zugleich muss aber der Klimawandel aufgehalten und die Umwelt entlastet werden.

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Ziel 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.

Das Wirtschaftswachstum vergangener Jahrzehnte ist auf Kosten natürlicher Ressourcen und des Weltklimas erfolgt und längst an ökologische Grenzen gestoßen. Aber nur eine wachsende Wirtschaft kann die Lebensbedingungen für die Bevölkerungsmehrheit verbessern und Armut eindämmen. Daher ist es notwendig, den Wohlstandszuwachs ökologisch und sozial nachhaltig zu gestalten.

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Ziel 9: Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.

Eine nicht vorhandene oder marode Infrastruktur hemmt die Wirtschaftlichkeit und fördert so die Armut. Beim Aufbau der Infrastruktur sollte der Aspekt der Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen, zum Beispiel durch die Förderung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln.

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Ziel 10: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern.

Dort, wo die Einkommensschere weiterhin klafft, bedingt die ungleiche Verteilung von Reichtum gesellschaftliche Probleme. In armen Ländern verhindert sie Wachstum und somit die Überwindung der Armut, in den Industrieländern den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

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Ziel 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.

Schon heute lebt über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Doch Städte heizen die Erderwärmung an. Sie sind für jeweils rund 70 Prozent des Energieverbrauchs und der energiebezogenen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Ihre große Dichte macht Städte aber auch zum idealen Ansatzpunkt beim Kampf gegen den Klimawandel. Denn sie können in großem Maßstab Ressourcen schonen und Nachhaltigkeit vorleben.

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Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.

Die Menschheit lebt seit Langem über ihre ökologischen Verhältnisse. Dies gilt in besonderem Maße für die Industrieländer. Der Earth Overshoot Day markiert den Tag im Jahr, an dem weltweit mehr Ressourcen verbraucht worden sind, als der Planet im gleichen Jahr regenerieren kann. 1990 war das der 7. Dezember, 2016 bereits der 8. August. Der Wandel zu einer Wirtschafts- und Lebensweise, die die natürlichen Grenzen unseres Planeten respektiert, kann nur gelingen, wenn wir unsere Konsumgewohnheiten und Produktionstechniken umstellen.

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Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.

Wassermangel, Dürre, Wirbelstürme und Überschwemmungen sind nur einige der vielen Folgen des globalen Klimawandels und Ursache für Migration. Derzeit sind etwa 20 Millionen Menschen gezwungen, infolge klimabedingter Ereignisse ihre Heimat zu verlassen. Der Klimawandel stoppt nicht an Ländergrenzen und seine Auswirkungen beschränken sich nicht auf einzelne Politikfelder, Wirtschaftszweige oder soziale Gruppen. Die internationalen Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels müssen die zahlreichen Wechselwirkungen berücksichtigen, die sich zwischen den Bereichen ergeben.

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Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.

Der Schutz der Biodiversität, ihre nachhaltige Nutzung und die gerechte Aufteilung der Nutzungsgewinne ist ein wesentlicher Faktor nachhaltiger Entwicklung. Rund 30 Prozent der weltweiten Fischbestände sind überfischt. Im europäischen Atlantik sind es 63 Prozent und im Mittelmeer bereits 82 Prozent. Die globale Erderwärmung und die Versauerung der Meere bedrohen die Lebensgrundlage der Menschheit zusätzlich.

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Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen.

Der Verlust der biologischen Vielfalt nimmt zu, dabei ist diese die Grundlage unseres Lebens und dennoch wird sie gerade im rasanten Tempo zerstört. Schätzungen zufolge haben sich 60 Prozent der weltweiten Ökosysteme verschlechtert oder werden nicht nachhaltig genutzt. 75 Prozent der genetischen Vielfalt landwirtschaftlicher Kulturen gingen seit 1990 verloren. Mehr als die Hälfte der Regenwälder wurden bereits für die Palmöl-, Agrartreibstoff-, Futtermittel- und Fleischproduktion vernichtet.

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Ziel 16: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.

Frieden, körperliche Unversehrtheit und Schutz durch ein stabiles Rechtssystem sind unabdingbare Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung und Wohlstand. Zu viele Menschen sind auf zu schwache Institutionen angewiesen und sind ohne Zugang zu Justiz, zu Informationen und zu anderen Grundfreiheiten.

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Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.

Die 17 Ziele können nur durch eine starke globale Partnerschaft erreicht werden. Um nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, ist eine internationale Solidarität zwischen armen und reichen Ländern unabdingbare Voraussetzung. Die Mittel für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit sind in den ärmsten Ländern in den letzten Jahren allerdings weniger geworden. Gerade einmal fünf Länder haben ihr Versprechen für die ODA-Quote – das ist der geforderte Anteil der öffentlichen Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit am Bruttonationaleinkommen – von 0,7 Prozent eingehalten. Auch Deutschland erfüllt die ODA-Quote noch nicht, hat seine Ausgaben in den letzten Jahren aber gesteigert.
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