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Ein Faible für Chemie

Lacklaboranten entwickeln passende Beschichtungen für diverse Oberflächen

Mit aufmerksamem Blick dabei: Marina Schäfer absolviert ihre Ausbildung in Wilhelmsburg Heiner Köpcke
Mit aufmerksamem Blick dabei: Marina Schäfer absolviert ihre Ausbildung in Wilhelmsburg Heiner Köpcke
ANN-BRITT PETERSEN

Zu Marina Schäfers Arbeitsutensilien gehören diverse Töpfe mit Farb- und Rohstoffen, ein großer Rührer, ein Messgerät und eine Spritzpistole. Ihre Aufgabe ist es, ein neues Produkt herzustellen, das viel bewirken kann. Marina plant, entwickelt und testet hochwertige Lacke. Sie ist im zweiten Lehrjahr zur Ausbildung als Lacklaborantin in der Firma Mankiewicz in Wilhelmsburg.

Ein Faible für Chemie hatte die 24- Jährige schon immer. Nach dem Abitur begann sie deshalb mit einem Chemiestudium. Aber: „Es passte nicht, die Praxis kam im Studium zu kurz“, sagt sie. Auf der Suche nach einer Ausbildung schaute sie zuerst in Richtung Chemielaborant, stieß im Internet dann auf den Beruf des Lacklaboranten. „Über die Bedeutung von Lacken hatte ich mir bis dahin nicht viel Gedanken gemacht, aber sie werden eigentlich überall benötigt“, sagt Marina.

So werden die in der Wilhelmsburger Firma hergestellten Lacke und Beschichtungsstoffe etwa in der Autoindustrie und im Flugzeugbau eingesetzt, ebenso in der Bahn- oder der Medizintechnik, im Maschinenbau, bei Windkrafträdern oder auf Yachten. In all diesen und noch vielen anderen Bereichen sind Produkte mit ganz verschiedenen Anforderungen gefragt. „Sie müssen je nach Einsatz unterschiedlich beschaffen sein, sollten etwa gut haften, leicht zu reinigen, farb- oder lichtbeständig sein. Je nach Kundenwunsch müssen sie zudem bestimmte haptische und optische Eigenschaften haben“, sagt Frank Kortmann, Leiter der Aus- und Weiterbildung bei Mankiewicz.


Für alle diese Anforderungen sind Lacklaboranten zuständig. Im Team entwickeln sie neue Rezepturen oder verbessern vorhandene. Ferner überprüfen sie in mehreren Testreihen die Ergebnisse auf Metall, Kunststoff oder anderen Flächen. „Dazu ist ein großes Fachwissen nötig, etwa wie sich die Rohstoffe zueinander verhalten und welche Binde- und Lösungsmittel sowie farbgebenden Komponenten miteinander kombiniert werden können“, sagt Kortmann. Neben guten naturwissenschaftlichen Kenntnissen seien von den Auszubildenden, die in der Firma als Nachwuchskräfte bezeichnet werden, „viel Neugier und Kreativität sowie Geduld und Ausdauer für die Entwicklung und Optimierung der Lacke gefragt“, so Kortmann.

Die Azubis durchlaufen mehrere Abteilungen, auch der Kundenkontakt gehört zum Beruf. Das Fachwissen der dreieinhalb Jahre dauernden Ausbildung wird in der Berufsschule in Stuttgart in mehreren Blöcken vertieft. Die Zukunftsaussichten sind glänzend. „Besonders gefällt mir an dem Beruf neben der praktischen Arbeit die Verantwortung, die man dabei hat, und dass man auch eigene Ideen umsetzen kann“, sagt Marina.

Job-Info

Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
Voraussetzung: Realschulabschluss oder Abitur; naturwissenschaftliches Interesse
Vergütung: 850 bis 1100 Euro
Einstiegsgehalt: zwischen 1900 und 3300 Euro
Perspektiven: sehr gut
Weiterbildung: zum Lacktechniker oder Studium als Lackingenieur

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