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Im Walzerschritt durch den Tag

Tanzpädagogen können auf Kreuzfahrtschiffen, in Hotels, Vereinen oder sozialen Einrichtungen arbeiten

Eva Baalmann (Mitte) ist angehende Tanzlehrerin. Sie unterrichtet (v. l.) Britta Strohmeier, Ilka Erdmann und Ellie Hainsworth. FOTO: HEINER KÖPCKE
Eva Baalmann (Mitte) ist angehende Tanzlehrerin. Sie unterrichtet (v. l.) Britta Strohmeier, Ilka Erdmann und Ellie Hainsworth. FOTO: HEINER KÖPCKE
Chan Sidki-Lundius 

Tanzschuhe statt klobige Arbeitsschuhe: Nach ihrer Ausbildung zur KfZ-Mechatronikerin und einigen Monaten als Gesellin hat Eva Baalmann im Oktober vergangenen Jahres einen neuen Weg eingeschlagen und eine dreijährige Ausbildung zur Tanzpädagogin begonnen. „Damit habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht, ich tanze bereits seit meinem fünften Lebensjahr. Erst habe ich Ballett gemacht, später dann Modern Dance“, erzählt die 21-Jährige, die eine eigene Wohnung in Lokstedt bewohnt.

Ihre Ausbildung macht sie an der Erika Klütz Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik. Die Schule legt besonderen Wert darauf, ihre Auszubildenden für eine eigenständige tänzerische und choreografische Gestaltung fit zu machen. Auf Performance-Projekten und Schulaufführungen erhalten die Schüler die Möglichkeit, ihre Bühnenpräsenz zu entwickeln und die Organisation der Auftritte kennenzulernen.

Der Unterricht findet an fünf Tagen pro Woche von 9 bis 14 Uhr statt, im fortgeschrittenen Stadium teilweise bis 16 Uhr und auch sonnabends. Auf dem Unterrichtsplan stehen theoretische Fächer wie Anatomie, Pädagogik, Psychologie, Musik und Tanzgeschichte. Den größten Teil des Unterrichts macht jedoch das Tanzen aus, von Ballett über Modernen Tanz und Jazz-Dance bis zu ethnischen Volkstänzen. „Wir tanzen bis zu viereinhalb Stunden pro Tag. Da braucht man eine gute Kondition, und man baut viele Muskeln auf“, verrät Eva.
  
Zu den Trainingseinheiten kommen Praktika, Klausuren in den Theoriefächern und praktische Prüfungen. Für die Zwischenprüfung muss eine vierminütige Solo-Studie erstellt werden. „Wenn ich zur Musik tanze, fühle ich mich unglaublich frei. Und ich vergesse den Alltag und alles um mich herum. Dieses tolle Gefühl von Freisein möchte ich an meine Schüler weitergeben“, berichtet Eva. Tanzpädagogen arbeiten nicht nur in Tanzstudios und in Laientanzschulen, sondern auch in sozialen Einrichtungen, Sportvereinen und Fitnessstudios, Hotels, auf Kreuzfahrtschiffen oder in Seniorenheimen und Reha-Kliniken. Hier können sie alle Altersstufen unterrichten, vom Kindes- bis zum Rentenalter. Eva hat als Vertretungslehrerin bereits erste praktische Erfahrungen an einigen Tanzschulen gesammelt. Und dabei festgestellt, dass sie vor allem das Unterrichten von Jugendlichen und Erwachsenen mag. „Da stellen sich die Lernerfolge nämlich besonders schnell ein“, so ihre Erfahrung.

Das Geld, das sie mit dem Unterrichten verdient, kann sie gut gebrauchen. Denn an der Erika Klütz Schule wird Schulgeld in Höhe von 260 Euro pro Monat fällig. Die Berufsausbildung mit dem Abschluss staatlich geprüfte/r Lehrer/in für Tanz und Tänzerische Gymnastik bietet in Hamburg außerdem die Lola Rogge Schule an. Beginn der Berufsausbildung an beiden Schulen ist jeweils der 1. Oktober. Eine finanzielle Förderung nach BAföG ist möglich. Um an den Schulen angenommen zu werden, müssen eine Bewerbungsrunde und eine praktische Aufnahmeprüfung bestanden werden. Eva hat noch zwei Jahre vor sich, bevor die Abschlussprüfung ansteht. Was danach kommt, kann sie noch nicht sagen. Unterrichten will sie auf alle Fälle.
  

Job-Info

Ausbildungsdauer: drei Jahre
Voraussetzungen: MSA, Tanzerfahrung, körperliche Fitness, Aufgeschlossenheit, Kreativität, Interesse an Pädagogik. Die Aufnahme der Ausbildung ist nur nach bestandener Prüfung möglich, an der Erika Klütz Schule wie auch an der Lola Rogge Schule.
Ausbildungskosten: etwa 260 bis 350 Euro pro Monat. Auszubildende beider Schulen können einen Antrag auf finanzielle Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) stellen.
Einstiegsgehalt: ab 30 Euro pro Stunde
Perspektive: gut
Weiterbildungsmöglichkeiten: spezielle Kurse, Studium
Weitere Infos: www.lolaroggeschule.de, www.kluetzschule.de

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