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Was ein Gap Year bringen kann

Work and Travel, Au-pair, Freiwilligendienst, Studieren auf Probe – Absolventen haben viele Möglichkeiten

Die Uni gegen den Nationalpark tauschen: Das geht, wenn Studenten im Gap Year ein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen. FOTO: DANIEL REINHARDT/DPA-TMN
Die Uni gegen den Nationalpark tauschen: Das geht, wenn Studenten im Gap Year ein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen. FOTO: DANIEL REINHARDT/DPA-TMN
Christine Weiser 

Sich engagieren, Sprachen lernen, ferne Länder entdecken – das sind einige der Optionen, die Schulabgängern nach dem Abschluss offen stehen. Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, sagt: „Die Herausforderungen für Abiturientinnen und Abiturienten am Übergang von der Schule in den Beruf sind heutzutage größer denn je. Auf der einen Seite findet sich eine enorme Vielfalt an möglichen Ausbildungs- und Studienangeboten, auf der anderen Seite stehen junge Menschen mit ihren jeweiligen Talenten und Vorlieben. Beides muss miteinander abgeglichen und bestenfalls in Einklang gebracht werden.“

Für viele Jugendliche ist das Gap Year auch die Möglichkeit, das erste Mal mehr als den eigenen Urlaub zu organisieren. Wichtig ist, sich vorher seine Ziele für die Auszeit deutlich zu machen. Ein eigenes Projekt von der Planung bis zur Verwirklichung umzusetzen erfordert gute Organisation, Geduld und Nerven. Klappt es, können die Jugendlichen zu Recht auf sich stolz sein. Denn wer schwierige Situationen allein meistert und in einer fremden Umgebung besteht, ist fit für die bevorstehenden Herausforderungen in Studium oder Ausbildung.
  
Damit das Vorhaben bestmöglich umgesetzt werden kann, empfiehlt es sich, rechtzeitig mit der Organisation zu beginnen. Das ist in der Regel aufwendiger, wenn eine Auszeit im Ausland geplant ist. Dann gilt es, sich rechtzeitig um Einreisebestimmungen, Visa, gegebenenfalls Impfungen und eine Auslandskrankenversicherung zu kümmern. Vorab geklärt werden sollte auch, wie das Brückenjahr finanziert wird. Während es sich bei Au-pair-Aufenthalten und Arbeitsaufenthalten um bezahlte Austauschvarianten handelt, muss man Work-and-Travel-Programme oder erlebnisorientierte Fernreisen selbst finanzieren. Wer Entwicklungshilfearbeit im Ausland leisten möchte, sollte sich schon vorab in dem angestrebten Feld engagiert haben, das steigert die Chancen, im Auswahlverfahren zum Zuge zu kommen. Finanziell unterstützt werden Einsätze zwischen sechs und 24 Monaten im Programm „Weltwärts“ des Bundesministeriums für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Nicht immer müssen es ferne Länder sein. Es gibt auch die Möglichkeit, ein Freiwilliges Jahr – mit dem Schwerpunkt auf Sozialem, Ökologie oder Kultur – in Deutschland zu absolvieren. Hier gibt es sehr interessante Aufgaben. Freiwillige Helfer betreuen etwa Tiere in der Seehundstation Friedrichskoog, kümmern sich um die Belange von Seeleuten aus aller Welt in der Seemannsmission Duckdalben in Hamburg oder arbeiten in der KZ-Gedenkstätte in Hamburg-Neuengamme, wo sie die Mitarbeiter etwa bei der Präsentation neuer Ausstellungen unterstützen. Das sind nur drei Beispiele. Für ihre Arbeit erhalten die Freiwilligen ein monatliches Taschengeld, das aktuell bei höchstens 402 Euro liegt.

Wer schauen will, ob ein Studium beziehungsweise ein konkreter Studiengang das Richtige ist, kann im Gap Year auch ein Probe-Studium absolvieren, das mittlerweile viele Hochschulen in Deutschland anbieten. Oder mit einem Berufspraktikum einen Abstecher in die Arbeitswelt machen. Wer sein Gap Year richtig nutzt, kann später langfristig davon profitieren. Sprachkenntnisse werten jede spätere Bewerbung auf und bereichern auch das persönliche Leben. Die praktischen Einblicke in andere Lebensbereiche können Jugendliche bei ihrer Studien- oder Berufswahl bestärken oder ganz neue Interessen zutage fördern.

Aber auch wer nach der Schule direkt ins Studium oder in die Ausbildung startet, muss keine Angst haben, etwas zu verpassen. Die nächste gute Gelegenheit zu einem Gap Year ergibt sich in wenigen Jahren – nach Studium oder Ausbildung, vor dem Eintritt in Berufsleben.
  

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