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Welches Auto ist die beste Wahl?

Rund um den Autokauf gibt es viele Fragen.

Sauber und sparsam: Seat Ibiza 1.0 TGI. FOTO: ROLF KLATT
Sauber und sparsam: Seat Ibiza 1.0 TGI. FOTO: ROLF KLATT
Von Rainer Strang 

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Diese Weisheit ist beim Neuwagenkauf aktueller denn je. Jetzt kaufen oder lieber warten? Die Mobilitätswende, die gerade ihren ernsthafteren Anfang nimmt, macht die Sache komplizierter. Elektro oder Diesel? Hybrid oder Benziner? Oder doch Gas? Und wenn ja: welches? Ein Überblick.

Elektroauto

E-Autos emittieren keine Luftschadstoffe. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung stark befahrener Regionen wie dem Ruhrgebiet oder großer Städte wie Düsseldorf. „Null Emission“ lautet der Zauberbegriff. Von „Zero Emission“ kann bei der Produktion der Fahrzeuge und der Herstellung des Stroms, mit dem sie betrieben werden, freilich noch keine Rede sein.

Der Preisvergleich: Der neue Elektro-VW ID mit 150 PS und 420 Kilometern Reichweite wird über 30 000 Euro kosten. Der vergleichbare Benziner-Golf mit 130 PS (ab Oktober komplett neu) ist derzeit für ca. 25 000 Euro zu haben. Elektroautos werden mit 4000 Euro gefördert, die sich Staat und Hersteller teilen. Damit soll der oft deutlich höhere Preis eines Neufahrzeugs mit elektrischem Antrieb zumindest teilkompensiert werden. Den Zuschuss gibt es allerdings nur für Autos mit einem Neupreis unter 60 000 Euro. Zudem sind Pkw mit batterieelektrischem Antrieb zehn Jahre von der Kraftfahrzeugsteuer befreit.

Die Noch-Handicaps der Elektromobilität bleiben die Reichweite, das komplizierte Aufladen und der höhere Anschaffungspreis. Das aber soll in Zukunft viel besser werden, versprechen Hersteller und Politik.

Plug-in-Hybrid (mit Stecker)

Wer sich über Reichweiten und Ladestationen keine Gedanken machen, aber dennoch Öko-Vorbild sein möchte, wird sich eher mit dem Thema Plug-in-Hybrid befassen. Plug-in-Hybrids sind Automobile, die sowohl batterieelektrisch als auch mit einem Verbrennungsmotor betrieben werden. Die Akkumulatoren erhalten ihre Kraft entweder vom laufenden Motor oder aus der Steckdose. Der Preisvergleich: Der Mini Cooper S Countryman Plug-in-Hybrid mit 224 PS kostet 37 600 Euro, der vergleichbare Benziner Mini Cooper S Countryman (192 PS) kostet 32 150 Euro.

Die rein elektrische Reichweite moderner Plug-in-Hybrids liegt bei etwa 70 Kilometern. Das ist deutlich mehr als beim konventionellen Mild-Hybrid, dessen Batterie nicht an der Steckdose aufgeladen werden kann. Deshalb wird die Anschaffung solcher Hybridmodelle (ohne Stecker zum Auftanken am Stromnetz) nicht bezuschusst.

Den Kauf eines neuen Plug-in-Hybrids fördern Staat und Hersteller hingegen mit 3000 Euro. Eine Steuerbefreiung wie beim E-Auto gibt es für Plug-in-Hybrids aber nicht. Weitere Nachteile: Die Fahrzeuge sind teuer und schwer. Deshalb kommt der Antrieb vor allem in großen Limousinen, Kombis und SUVs zum Einsatz.

Gasantrieb

Es gibt zwei Arten: Flüssiggas (LPG) und Erdgas (CNG). Es gilt gleichermaßen: Das Tanken ist im Vergleich viel preiswerter, die Emissionen sind deutlich geringer. Flüssiggas ist vor allem eine Nachrüstlösung. Der Preisvergleich: Der Erdgas-Seat Leon Style 1.5 CNG mit 130 PS kostet 25 600 Euro, der vergleichbare Benziner Seat Leon Style 1.5 TSI mit 130 PS aber nur 22 830 Euro. Noch ist Flüssiggas preiswerter als Erdgas. Allerdings läuft dessen staatliche Förderung bis Ende 2022 sukzessive aus, beim CNG ist sie bis 2026 verlängert worden.

Ungeachtet dessen empfehlen Insider: Wenn schon Gas im Auto, dann CNG. Die Gründe: Der Öko-Vorsprung von CNG wird mittel- und langfristig wachsen. Dafür sorgt die verstärkte Beimischung von Biogas und synthetischem Erdgas. Bei der Nutzung dieser regenerativ und aus natürlichen Rohstoffen erzeugten Energieträger setzt der Motor eines CNG-Fahrzeugs lediglich so viel CO2 frei, wie zuvor beim Wachstum der Pflanzen gebunden wurde. Damit hat CNG das Potenzial, zu einer klimaneutralen Energiequelle für individuelle Mobilität zu werden. Je nach Wohnort unterstützen zahlreiche regionale Gasversorger die Kaufentscheidung für ein Auto mit CNG-Antrieb mit einer Prämie von bis zu 1000 Euro. Haken: das weiterhin lückenhafte Tankstellennetz.

Benziner und Diesel

Auch wenn die künftigen, besonders strengen EU-Abgasgrenzen für die Neuwagenflotte mit Dieseln und Benzinern allein nicht eingehalten werden können, gilt: Autos mit konventionellem Antrieb werden dank moderner Technik immer „grüner“ und unsere Mobilität noch lange begleiten. Das Maß aller Dinge bei Dieseln und Benzinern der Neuzeit: Euro 6d-Temp beziehungsweise Euro 6d. Das sind die neuen Abgasstandards, ohne die bei Benzinern und Dieseln nichts mehr geht. Laut ADAC ist mit Autos, die diese Normen erfüllen, die freie Fahrt selbst in den innerstädtischen Bereichen garantiert, in denen es Fahrverbote gibt oder es zu neuen Fahrverboten kommen könnte.

Strafsteuern

Eine Strafsteuer für SUV wird es wohl nicht geben, wahrscheinlicher ist eine CO2-Bepreisung. Sie könnte ein Grund sein, sich für ein E-Auto zu entscheiden.
  
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