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Einrichten & Wohnen

Es werde Licht!

Beleuchtung ist der emotionalste Faktor, der uns beim Wohnen umgibt. Neue Technologien haben durch das Verbot der klassischen Glühlampe einen Schub erhalten

Zu einem umfassenden Lichtkonzept gehören heute auch Systeme, die eine Steuerung per Smartphone, Tablet oder Funkfernbedienung erlauben. FOTO: OCCHIO
Zu einem umfassenden Lichtkonzept gehören heute auch Systeme, die eine Steuerung per Smartphone, Tablet oder Funkfernbedienung erlauben. FOTO: OCCHIO
Susanne Speckter 

Licht ist Teil der Architektur und für die meisten Menschen ein wichtiger Wohlfühlfaktor sowohl in den eigenen vier Wänden als auch am Arbeitsplatz. Wir sind sogar physisch abhängig von Licht: Ohne Licht findet keine Hormonausschüttung statt, der Schlafrhythmus ist gestört, Körper und Seele können sogar Schaden nehmen. Deshalb sollte man den Einsatz von Tages- und Kunstlicht sehr sorgfältig planen.

Eine gut durchdachte Lichtregie kann Räume in Szene setzen, schafft Atmosphäre und spart Energie, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. „Zu Beginn jeder Lichtplanung stellen wir uns grundsätzlich die Frage: Wie viel Licht wird in welcher Qualität zu welcher Zeit an welchem Ort benötigt?“, erklärt Henning Schultz, der als Vertriebsleiter bei Prediger Lichtberater Konzepte für seine Kunden entwickelt. Eine passgenaue Beleuchtung nutzt unterschiedliche Lichtquellen: Die Grundbeleuchtung eines Raumes dient der Orientierung. Dabei geben die Leuchten entweder Licht nach oben zur Decke ab oder verteilen es gleichmäßig nach allen Seiten. Idealerweise ist es dimmbar, sodass sowohl behagliches als auch sehr helles Licht möglich ist.
   
„Bei uns geht es zuerst ums Licht, dann um die Leuchte“

Zusätzlich sorgt gerichtetes, akzentuiertes Licht für die Ausleuchtung spezieller Zonen wie beispielsweise Leseecke, Küchenarbeitsplatte oder Esstisch. „Dekorative Leuchten haben bei der Erstellung eines Lichtkonzepts mittlerweile eher die Funktion eines Möbelstücks. Bei uns geht es zuerst ums Licht, dann erst um die Leuchte“, erklärt Henning Schultz. Die Entwicklung der LED-Leuchtmittel hat nicht nur das Leuchtendesign revolutioniert, sondern auch den Lichtplanern neue Welten eröffnet. Die klitzekleinen Leuchtdioden sind leicht, entwickeln keine Hitze und verbrauchen wenig Strom. Sie können einzeln, in Gruppen oder in endlos langen Bändern verarbeitet werden. Dies ermöglicht einen neuartigen gestalterischen Umgang mit Licht.
  
Die Deckenleuchte Nimbus Gravity hat einen Akku und ist abnehmbar. FOTO: PR
Die Deckenleuchte Nimbus Gravity hat einen Akku und ist abnehmbar. FOTO: PR
Die Lichtbänder setzen sowohl Architektur als auch einzelne Möbelstücke ganz gezielt in Szene. Ein weitere wichtige Entwicklung ist zudem der zunehmende Einsatz von Lichtmanagementsystemen. Sie erlauben die nahezu perfekte Beleuchtung von Räumen. Eine intelligente Lichtsteuerung lässt sich mittlerweile mit sehr wenig Aufwand verwirklichen. Die Bedienung, Programmierung und Steuerung einzelner Leuchten oder ganzer Lichtgruppen kann per Smartphone, Tablet oder Funk erfolgen. Die Geräte steuern die Helligkeit, ermöglichen die stufenlose Veränderung der Lichtfarbe von atmosphärischem Warmlicht bis zum tageshellen Kaltlicht und vernetzen die einzelnen Leuchten, sodass sie als Gruppe geschaltet werden können.

„Licht ist nicht mehr statisch. Durch die Vernetzung der Leuchten können über Funk oder eine App Lichtszenarien gestaltet werden, die denselben Raum im Handumdrehen komplett anders wirken lassen“, erklärt Helen Neumann, Leiterin der Lichtplanung des Münchner Leuchtenherstellers Occhio, der kürzlich einen Flagship-Store in Hamburg eröffnet hat. „Es ist wichtig, dass der Kunde seine Lichtsituationen unkompliziert konfigurieren und intuitiv bedienen kann, um einen echten Beitrag zu seiner Lebensqualität im Wohnalltag zu schaffen“, ergänzt Helen Neumann.

Idealerweise wird der Lichtplaner bei Neubauten bereits in der Planungsphase hinzugezogen. Notwendige Installationen können dann passgenau vorgesehen werden. Dies ist bei Mietwohnungen beziehungsweise Bestandsbauten meist das Problem. Hier bietet die digitale Steuerung des Lichts neue Möglichkeiten. Viele Leuchten haben heutzutage eine integrierte Platine, die eine digitale Steuerung und Vernetzung mit weiteren Leuchten ermöglicht. So kann auch in Bestandsbauten die Lichtsituation eines Raumes ohne Renovierungsaufwand optimiert werden. Bereits vorhandene Leuchten kann man entsprechend nachrüsten, sodass sie mit den neuen Modellen kommunizieren können.

Manche Leuchten können sogar zusätzlich über eine Gestensteuerung berührungslos am Leuchtkopf geschaltet und gedimmt werden. Natürlich ist auch eine Kombination aus digitaler Steuerung und herkömmlichen Lichtschaltern möglich. Henning Schultz glaubt, dass das Licht in Privathäusern in Zukunft sowohl digital als auch mittels Lichtschaltern gesteuert wird. „Wenn man beispielsweise die Haus- oder Wohnungstür öffnet, ist es unkomplizierter, einen Wandschalter zu bedienen, statt das Smartphone aus der Tasche zu ziehen“, erklärt der Fachmann. Ein weiterer Trend, der unserem Wunsch nach Mobilität entspricht: die Entwicklung der Akkuleuchte. Nicht nur der Laptop und das Handy sind unsere steten Begleiter. Nun wird auch noch das Licht mobil.

Ein in der Leuchte integrierter Akku erlaubt die Nutzung unabhängig von elektrischen Anschlüssen. Nicht vorhandene oder falsch positionierte Kabelauslässe sind künftig kein Problem mehr. Die Modelle werden über einen USB-Anschluss geladen und spenden bis zu acht Stunden Licht. „Die Akkuleuchte wird sicherlich kein tragender Baustein einer Lichtplanung sein, aber sie ist eine schöne Ergänzung im Wohnalltag“, erklärt Henning Schultz. Es gibt sogar Akku-Decken- und -Wandleuchten, die mittels eines Magneten von der Decke abgehängt oder an der Wand befestigt werden. Allerdings ist das komfortable Aufladen der Wand- und Deckenleuchten noch nicht zufriedenstellend gelöst.
  

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