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Hamburger Ärztemagazin

Blasenkrebs – lange unerkannt

Drei Anzeichen sollten Sie ernst nehmen

Schmerzen beim Wasserlassen – oft harmlos, aber auch Anzeichen für Blasenkrebs. Foto: chajamp/ stock.adobe.com
Schmerzen beim Wasserlassen – oft harmlos, aber auch Anzeichen für Blasenkrebs. Foto: chajamp/ stock.adobe.com
Experten sprechen von fast 15.000 Neuerkrankungen pro Jahr: Blasenkrebs. Denn täglich nimmt unser Körper zahlreiche Giftstoffe auf – über die Luft oder unsere Nahrung. Die letzte Station in unserem Körper sind die Harnwege, über die sie schließlich ausgeschieden werden. Dort können sie Krebs verursachen. Vor allem Rauchen begünstigt die Entstehung von Blasenkrebs. Aber auch eine unbehandelte chronische Blaseninfektion, bestimmte Medikamente oder Umweltgifte können die Entstehung begünstigen. Doch Tumoren in der Harnblase bleiben lange unbemerkt. Oft werden erste Anzeichen nicht richtig gedeutet. So haben die meisten Betroffenen zunächst keine Beschwerden. Häufiger Harndrang oder Schmerzen beim Wasserlassen werden vielfach als harmlose Blasenentzündung gedeutet – können aber ein erstes Anzeichen sein. Ebenso Blut im Urin (Blutung der Blasenschleimhaut) und eine rötliche oder bräunliche Verfärbung des Urins. Eine fortgeschrittene Erkrankung kann zu Schmerzen zum Beispiel in der Nierengegend führen. Erster Ansprechpartner sollte der Hausarzt oder die Hausärztin sein. Falls sich keine akute Infektion oder ähnliche, vergleichsweise harmlose Auslöser finden lassen, kann ein Urologe eine Blasenspiegelung durchführen. Von verdächtigen Stellen entnimmt er gegebenenfalls Gewebeproben. In einem frühen Stadium lässt sich der Tumor mit einem minimalinvasiven Verfahren entfernen. Doch wird die Erkrankung nicht frühzeitig entdeckt, kann der Tumor in tiefere Schichten der Blase vordringen und sich auch über das Organ hinweg ausbreiten. Ist er bereits in die Blasenwand eingewachsen, muss die Harnblase entfernt werden. Dann kann entweder eine neue Blase aus einem Stück Darm geformt oder ein künstlicher Ausgang für den Urin geschaffen werden. Patienten müssen dann ein Leben lang einen Urinbeutel tragen. Peter Claußen
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