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Themenwelten Hamburg
Kunst & Auktionen

Schätze der Kunst

Wenn die Hamburger Auktionshäuser im Spätsommer ihre Objekte aufrufen, wird so manches kostbare Stück darunter sein

„Die Auswanderer“ (Öl auf Leinwand, 1859) von Friedrich Wilhelm Schoen (Auktionshaus Kendzia)
„Die Auswanderer“ (Öl auf Leinwand, 1859) von Friedrich Wilhelm Schoen (Auktionshaus Kendzia)
Das Auktionshaus Kendzia (auktion-kendzia.de) hat für seine große Herbst-Auktion am 6. und 7. September interessante Objekte von ausnahmslos privater Provenienz zusammengetragen. Die Abend-Auktion am Freitag startet mit Schmuck. Zur Versteigerung steht neben Künstler-Unikaten hochwertiger Farbstein- und Brillantschmuck, der von der Gemmologin des Hauses genau geprüft und geschätzt wurde. Unter der Rubrik finden sich ebenfalls Armband- und antike Taschenuhren sowie Tisch-, Cartel- und Großuhren – u. a. von Claudius Duchesne und Jean Francois Vander Cruse. Einen Glanzpunkt beim angebotenen Interieur bildet eine Zimmereinrichtung des Hamburger Architekten Hermann Höger. Der führende Vertreter des norddeutschen Backsteinexpressionismus entwarf dieses einmalige Möbel-Ensemble im Jahr 1925. Der Sonnabend im Auktionshaus beginnt mit Gemälden, Zeichnungen und Graphik. Hervorzuheben ist hier ein Hauptwerk von Friedrich Wilhelm Schoen: „Die Auswanderer“ von 1859. Die Hamburger Künstlerschaft des frühen 20. Jahrhunderts wird von Ivo Hauptmann und Ernst Eitner repräsentiert. Plastiken, Ikonen und sakrale Schnitzereien des 17. bis 19. Jahrhunderts, darunter Engelsköpfe und Heiligenfiguren, leiten über zur reich bestückten Asiatika-Sparte.
  
Werke von Ernst Eitner, Erich Mercker und Amelie Ruths

Das Auktionshaus City Nord (auktionshaus-citynord.de) präsentiert bei seiner Auktion am 20. und 21. September Highlights in allen Abteilungen. Dazu gehört z. B. ein umfangreiches Jugendstil-Sortiment, darunter figürliches Porzellan der Manufakturen Meissen, KPM-Berlin, Nymphenburg, Royal Kopenhagen und Rosenthal. Aus der Zeit der Jahrhundertwende datieren verschiedene bibliophile Raritäten.
 
Porträt Professor Albert Görlands, gemalt von der Hamburger Künstlerin Anita Rée (zu ersteigern im Auktionshaus City Nord)
Porträt Professor Albert Görlands, gemalt von der Hamburger Künstlerin Anita Rée (zu ersteigern im Auktionshaus City Nord)
Die Prachtbände des Jugendstils stammen aus einer Bibliotheksauflösung. Sehenswert sind auch die Bismarck-Memorabilien, darunter Büsten und Dokumente. Die Gemäldeabteilung des Auktionshauses zeigt Werke norddeutscher Künstler wie etwa Ernst Eitner, Erich Mercker und Amelie Ruths. Ein Highlight ist hier das von Anita Rée geschaffene Porträt des Hamburger Philosophieprofessors Albert Görland (1869– 1952). Das Bild, das durch seine expressive Darstellung beeindruckt, stammt aus dem Besitz der Familie Görland. Eine imponierende Auswahl bietet ebenfalls der Schmuck- und Uhrenbereich mit seinen über 400 Positionen. Sie geht vom historischen bis zum zeitgenössischen Brillant- und Farbsteinschmuck. Die umfangreiche Armband- und Taschenuhrenabteilung zeigt überwiegend Stücke aus der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts, darunter auch Flieger- und Taucheruhren. Prominente Hersteller wie Rolex, Wilm, Omega, Hermès, Chopard oder Patek Philippe bestücken die Auswahl.
  
Erfolg mit Online-Auktionen

Vom klassischen Auktionshaus zur modernen Verkaufsplattform im Internet. Das ist – kurz gesagt – der Werdegang des 1885 in Kopenhagen gegründeten Auktionshauses Lauritz Cristensen.
  
Sie erhielten kürzlich Top-Zuschläge bei Lauritz.com: Schreibtisch von Hans Wegner und ein seltenes Gemälde des estnischen Künstlers Endel Kõks
Sie erhielten kürzlich Top-Zuschläge bei Lauritz.com: Schreibtisch von Hans Wegner und ein seltenes Gemälde des estnischen Künstlers Endel Kõks
 1999 kaufte Bengt Sundström das Unternehmen auf und verlegte die klassischen Saalauktionen in die virtuelle Welt des Internets. Lauritz.com wurde geboren und hat sich bis heute mit 28 Filialen in 6 Ländern zu Nordeuropas größtem Auktionshaus entwickelt. In jeder Filiale sind erfahrene, qualilfizierte Experten tätig, die die Kunden sachkundig und objektiv beraten. Alle Exponate können zudem in den Showrooms – in Hamburg an der Großen Elbstraße 268 (Tel. 040/1888290) – besichtigt werden. Die Auktionen sind unkompliziert und schnell zugänglich. Die transparent gestaltete Internetseite zieht den Kunden schnell in den Bann des Stöberns und Entdeckens. Neben Uhren und Schmuck findet man Designklassiker von Charles Eames und Arne Jacobsen, alte Gemälde und moderne Graphiken sowie Porzellan, Bronze und Antiquitäten. Alles, was einen Sammlerwert hat, kann hier versteigert werden, solange der Mindestschätzwert 100 Euro beträgt. Erst kürzlich wechselte im Showroom Hamburg ein Schreibtisch von Hans Wegner für 21.000 EUR den Besitzer (Schreibtisch Modell JH-571 für Johannes Hansen), ebenso ein seltenes Gemälde des estnischen Künstlers Endel Kõks („Familie des Pfeifenbläsers“, Öl auf Leinwand, 1959), das für den Rekordpreis von 4550 EUR zugeschlagen werden konnte. Einlieferungen werden täglich entgegengenommen. mh

Unterm Hammer: ein Rolex-Cosmograph „Daytona“

Die lebensgroße Bronzeplatik „Weiblicher Akt
Die lebensgroße Bronzeplatik „Weiblicher Akt" von Josef Thorak (15.000 Euro) aus dem Jahr 1935 stellt Anny Ondra dar. Der berühmten Filmschauspielerin war es wichtig zu betonen, dass sie dafür im Badeanzug Modell gesessen habe (Auktionshaus Stahl)
Neben bedeutenden Künstlern des 20. Jahrhunderts kommen im Auktionshaus Stahl auch wertvoller Schmuck und faszinierend Uhren zum Aufruf

Es gibt nur wenige Künstlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts, die sich auf dem Markt durchgesetzt haben. Anita Rée (1885–1933) zählt zu ihnen seiner Kunstauktion am 15. September präsentiert das Auktionshaus Stahl (auktionshaus-stahl.de) ihr expressives Porträt „Tiroler Bäuerin“ (14.000 Euro). Ein seltene Gelegenheit, ein Werk der Hamburgerin zu ersteigern. Aus einer Privatsammlung stammen Werke der Worpsweder Malerei, z. B. eine Frühlingslandschaft von Otto Modersohn (10.000 Euro) oder eines der raren Laternenbilder von Lisel Oppel. Martime Motive zeigen die Arbeiten zweier Vertreter der Künstlergruppe „Brücke“: Erich Heckels farbenfrisches Aquarell „Flensburger Förde“ (8000 Euro) und Emil Noldes Radierung „Landungsbrücke“ (8000 Euro). Auch in der Abteilung Fotografie gibt es viel zu entdecken. „Planet Earth – Eternal Path“ von Massimo Agostinelli (3500 Euro) etwa operiert mit einer Ansicht der Erde, wie sie 1972 eine Aufnahme von Apollo 17 aus festgehalten hat. Höhepunkt der Schmuckofferte ist ein mit einem 5-Karat-Diamanten von exzellenter Qualität besetzter Solitärring. In dieses Objekt müssen mindestens 50.000 Euro investiert werden. Die Selektion exzellenter Armbanduhren wird die Herren faszinieren, darunter ein Rolex-Cosmograph „Daytona“ mit Meteorit-Ziffernblatt.
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