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Mensch und Medizin

Osteopathie – der ganzheitliche Weg aus dem Rückenschmerz

Warum Röntgenbilder oft wenig aussagen und Operationen den meisten Patienten nicht helfen

Frank Scholz, Naturheilzentrum Scholz
Frank Scholz, Naturheilzentrum Scholz
Frühling ist Gartenzeit – und die Zeit des Rückenschmerzes. Wer untrainiert loslegt, klagt meist am nächsten Tag über heftige Beschwerden. Diese Überlastungssymptome setzen oft einen verhängnisvollen Kreislauf aus Schmerz, Verspannung und noch mehr Schmerz in Gang. Jeder Dritte geht damit zum Orthopäden. Der verordnet bei chronischen Rückenproblemen in der Regel bildgebende Verfahren wie das Röntgen oder das MRT. Die Aufnahmen zeigen bei fast jedem Patienten über 40 Jahre strukturelle Veränderungen der Wirbelsäule wie etwa höhengeminderte Bandscheiben. Diese Veränderungen werden oft als Ursache der Probleme interpretiert. Von 2007 bis 2016 stieg die Zahl der stationären Behandlungen von Rückenleiden um 80 Prozent. Die OP erscheint vielen als schneller und leichter Ausweg. Doch keineswegs immer ist es nach dem Eingriff besser. Oft entpuppen sich die dabei zugefügten Gewebsverletzungen als neue und dauerhafte Schmerzquelle. Eine ganz andere Auffassung von der Entstehung und Behandlung des Rückenschmerzes vertreten Osteopathen, die in der Regel eine fünfjährige Ausbildung oder ein Fachstudium absolviert haben. Für sie sind die meisten Probleme im Bewegungsapparat auf Muskelverspannungen und den Verlust der Elastizität des Bindegewebes (Faszien) zurückzuführen und oft Folge einer Lebensweise, bei der bis zu 16 Stunden Sitzen täglich normal sind. Doch dafür ist der Körper nicht gemacht. In der Sitzposition sinken die Schultern nach vorn. Die Bauchmuskeln verkürzen sich.
Der Rückenstrecker, eine Gruppe von tiefgelegenen Muskeln, die die Wirbelsäule aufrichten, müssen gegenhalten. Ein unangenehmer Hartspann im unteren Rückenbereich stellt sich ein. Beim Dauersitzen verkürzt sich auch der Hüftbeugemuskel (Psoas), der an der Lendenwirbelsäule und am Becken ansetzt. Folge: Das Becken wird nach vorn gekippt. Der Gegenspieler, die Gesäßmuskulatur, kann dann nicht komplett aktiviert werden, die Hüfte wird nicht mehr vollständig durchgestreckt. Ein Hohlkreuz entsteht, das die Lendenwirbel und die kleinen Wirbelgelenke belastet und nicht nur Kreuzschmerzen, sondern auch die Entstehung von Arthrose fördert.

Gereizter Piriformis-Muskel

Stundenlanges Sitzen führt häufig zu muskulären Dysbalancen. Folgen sind zum Teil heftige Rückenschmerzen Foto: MEV
Stundenlanges Sitzen führt häufig zu muskulären Dysbalancen. Folgen sind zum Teil heftige Rückenschmerzen Foto: MEV
Eine weitere typische Folge muskulärer Dysbalancen ist das Piriformis-Syndrom. Der Piriformis-Muskel verbindet Kreuzbein und Oberschenkel und verläuft in unmittelbarer Nähe des Ischiasnervs. Wird er durch Überlastung (Joggen) oder ständige Fehlhaltung gereizt, entzündet und verdickt er sich und bedrängt den Ischiasnerv. Die Symptome sind denen eines Bandscheibenvorfalls zum Verwechseln ähnlich: Kribbeln und Ziehen im Po und Oberschenkel, oft bis zum kleinen Zeh hinab, Muskelschwäche, Watschelgang.

Osteopathen wie der Hamburger Frank Scholz wissen um diese subtilen Zusammenhänge und darum, dass der Schmerz oft an ganz anderer Stelle entsteht als dort, wo er sich äußert. Sie können Störungen diagnostizieren, indem sie die Körperstrukturen mit den Händen untersuchen. Dabei ertasten sie schmerzauslösende Triggerpunkte, die durch überlastete und verhärtete Muskelfasern entstehen und oft in andere, unbeteiligte Körperareale ausstrahlen. Mit gezielten Impulsen lösen sie die Spannungen in den Muskeln und ihren bindegewebigen Hüllen, den Faszien, und verhindern so, dass Gelenke Schaden nehmen. Die heilsame Wirkung dieser Behandlung erweist sich nicht nur bei kurzzeitigen Überlastungsbeschwerden. Selbst Patienten mit chronischen Rückenproblemen können durch eine ganzheitliche osteopathische Behandlung eine Linderung ihrer Beschwerden erzielen. nf

Schlank, leistungsfähig und fit dank gesundem Schlaf

Gesunder Schlaf trägt u. a. zu einem funktionierenden Stoffwechsel bei Foto: MEV
Gesunder Schlaf trägt u. a. zu einem funktionierenden Stoffwechsel bei 
Foto: MEV
Mit multimodalem Programm verhilft Sonja Sommerfeld ihren Patienten zur ungestörten Nachtruhe

Bis zum Start der Badesaison sind es nur wenige Wochen. Viele bemühen sich jetzt nach Kräften, in Form zu kommen. Mit Sport und Diät rücken sie ihren Pfunden zuleibe. Doch auf der Waage tut sich nichts. Die Erklärung könnte ganz einfach sein: Schlafmangel. Denn wer sich nicht genug Nachtruhe gönnt, erhöht den Spiegel des katabolen, d. h. muskelabbauenden Hormons Cortisol, pusht das Appetit-Hormon Ghrelin und hemmt die Reaktion des Körpers auf Insulin, was auf Dauer zu einem Prä-Diabetes führen kann. Schlaf ist die Reparaturwerkstatt des Körpers. Kleine Verletzungen, wie sie etwa beim Training entstehen, werden geheilt. Die Haut glättet sich, weil die Zellerneuerung auf Hochtouren läuft. Auch die Organe erneuern sich. Blutdruck und Puls sinken, das Herz wird entlastet, das Immunsystem gestärkt. Auf Schlaf zu verzichten ist riskant. Denn ständiger Schlafmangel gilt als Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall, weil der Körper mehr Entzündungszellen bildet, die die Blutgefäße verengen. Durchwachte Nächte gelten sowohl als frühes Zeichen für Demenz als auch als Ursache für den Abbau der grauen Gehirnsubstanz, weil die nächtliche Selbstreinigung des Gehirns gestört wird und sich Plaques leichter anlagern. Immer mehr Deutsche leiden unter Ein- und Durchschlafstörungen, weiß die angehende psychologische Heilpraktikerin Sonja Sommerfeld aus Eutin. Mit einem multimodalen Programm bahnt sie ihren Patienten den Weg zum gesunden Schlummer. In ihren Seminaren geht sie auf Ernährung, Bewegung, aber auch Entspannungstechniken und den richtigen Schlafkomfort ein und zeigt, wie auch chronisch Schlaflose wieder loslassen und auftanken können. nf
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