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Gemeinsam aufwachsen in Hamburg

Familienfreundliches Wohnen im urbanen Raum setzt auf starke Gemeinschaften

Ein familienfreundliches Wohnumfeld sorgt auch im Haus für Harmonie Foto: fizkes - stock.adobe.com
Ein familienfreundliches Wohnumfeld sorgt auch im Haus für Harmonie Foto: fizkes - stock.adobe.com
Keine Frage: In Hamburg zu wohnen, ist eine gute Sache. Die rund 1,9 Millionen Einwohner wissen das. Davon sind über 300.000 unter 18 Jahre alt (Stand 12/2017). Sie und ihre Eltern haben besondere Ansprüche an die eigenen vier Wände und an das Wohnumfeld. Familienfreundliches Wohnen setzt unter anderem eine Infrastruktur voraus, die mit den Bedürfnissen von Eltern und Kindern mitwächst. In den ersten Lebensjahren der Hamburger Deerns und Jungs ist eine barrierearme und damit auch Kinderwagenkompatible Umgebung mit Spielplätzen und KiTas in fußläufiger Entfernung gefragt. In den Folgejahren kommen Schulen sowie Sport- und andere Freizeitangebote in der näheren Umgebung dazu. Auch Eltern schätzen kurze Wege zu Einkaufsmöglichkeiten, ärztlicher Versorgung, Naherholungsflächen, Restaurants und eine gute Anbindung „ihres Stadtteils“ an das Verkehrwegenetz. In Neubaugebieten bieten Haus und Garten viel Platz zum Spielen und Toben. Straßen in reinen Wohngebieten sind häufig temporeduziert und die Chance, in der Nachbarschaft Freunde zu finden, ist hoch. Aber auch, wer sich nicht gleich ein Eigenheim leisten kann oder möchte, findet in Hamburg Wohnraum, der speziell auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten ist – Gemeinschaft inklusive.
Gemeinschaftlich planen – gemeinsam wohnen

Geht es um familienfreundliches Wohnen im urbanen Raum, ist ein Trend zu Gemeinschaftswohnprojekten zu beobachten. Auch in den neuen großen Hamburger Entwicklungsgebieten wie Spreehafenviertel, Elbinselquartier, Rathausviertel (alle Wilhelmsburg) und Oberbillwerder sollen künftig 20 Prozent der Flächen an Baugemeinschaften vergeben werden. Etliche solcher Projekte werden von der Hamburger Johann Daniel Lawaetz-Stiftung als Baubetreuerin mitentwickelt und professionell begleitet. Etwa 35 Erwachsene mit rund 35 Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren haben sich zum Beispiel für ein Bauprojekt in der Hamburger HafenCity zusammengeschlossen: Als Baugemeinschaft „Tor zur Welt“ haben sie den Zuschlag für ein Baufeld am Baakenhafen bekommen. „Der Vorteil solcher Projekte gemeinschaftlichen Bauens liegt besonders darin, dass die Gemeinschaften sich bereits kennen und bei der gemeinsamen Planung individuelle Schwerpunkte setzen können“, erklärt Manuel Menzel, Stadtplaner und Leiter des Baumanagements bei der Lawaetz-Stiftung. So ist das zukünftige Zuhause der „Tor zur Welt-Gruppe“ als acht-geschossiger Holzhybrid-Bau geplant, voraussichtliche Fertigstellung: 2020.
Die Baugemeinschaft „Tor zur Welt“ hat sich für gemeinschaftliches Planen und Wohnen entschieden Foto: Baugemeinschaft Tor zur Welt
Die Baugemeinschaft „Tor zur Welt“ hat sich für gemeinschaftliches Planen und Wohnen entschieden Foto: Baugemeinschaft Tor zur Welt
Ohnehin hat die HafenCity junge Familien längst als Zielgruppe ausgemacht – offensichtlich mit Erfolg. Eigenen Angaben nach entscheiden sich immer mehr Eltern für eine Wohnung in dem Stadtteil. Mit 18,4 Prozent gemeldeter Haushalte mit Kindern habe die Hafen-City inzwischen sogar die bei Familien beliebten Innenstadtbereiche Eimsbüttel, Winterhude und die Neustadt hinter sich gelassen.

Ökologische Aspekte spielten für die Mitglieder der Baugemeinschaft Gleis 4a eine große Rolle. So verzichten sie bewusst auf individuelle Pkw und wollen ihre Parkflächen in der Gemeinschaftstiefgarage des Baublocks in Hamburg-Altona unter anderem für Kinder-, Alltags-, Lasten- und Freizeiträder sowie ein Car-Sharing Elektroauto nutzen. Ein weiterer Schwerpunkt, auf den sich die rund 40 Erwachsenen und etwa 30 Kinder der Baugemeinschaft geeinigt haben: viele Flächen für gelebte Gemeinschaft – nicht nur in den einzelnen Familien, sondern in der gesamten Nachbarschaft. Gemeinschaftlich genutzt werden daher Waschküche und Dachterrasse, ein Tonstudio und der große Gemeinschaftsraum. Mit Leben soll sich der Neubau ab 2020 füllen, in dem auch vermeintliche Details wie ausreichende altersgerechte Kinderspielflächen immer wieder eine Rolle spielen. Wer nach Gemeinschaftswohnprojekten sucht, wird auch im Internet schnell fündig: Das Wohnprojektes Stadt.Land.Fluss in Hamburg-Ochsenwerder mit 48 Menschen, darunter 19 Kinder bis neun Jahren möchte „Kinder in der Natur spielen und behütet aufwachsen sehen“, so heißt es in der Projektbeschreibung. Mit Kindertagesstätten, „üppiger Ausstattung mit Schulen“, Freizeitmöglichkeiten und U-Bahn-Anbindung wirbt das Wohnprojekt des Vereins Alstervogel. Die Gemeinschaft aus mehr als 70 Personen baut in den Walddörfern in Volksdorf ihr „Nest“ auf. Dort liegt der Anteil der Haushalte mit Kindern mit rund 26 Prozent bereits jetzt über dem Hamburger Durchschnitt. ivo

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