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Billstedter Kriminal- und Schutzpolizei hat mit Frank Lasar und Sven Köhler zwei neue Chefs

Frank Lasar und Sven Köhler leiten die Kriminal- und Schutzpolizei

Polizeichefs am Auto; Frank Lasar (in Zivil) und Sven Köhler leiten die Kriminal- und Schutzpolizei in Billstedt Fotos: Timm
Polizeichefs am Auto; Frank Lasar (in Zivil) und Sven Köhler leiten die Kriminal- und Schutzpolizei in Billstedt Fotos: Timm
Billstedt - Schutz- und Kriminalpolizei haben zwei neue Chefs. Das sei ein routinemäßiger Wechsel, sagen die beiden. Der eine trägt die typische, dunkle Uniform der Hamburger Polizei. Der andere kommt im lockeren Sporthemd und Jeans zum Gespräch. Der eine ist Brillenträger, der andere setzt ab und an die locker um den Hals hängende Lesebrille zusammen und schiebt sie auf die Nase. Kriminalist Frank Lasar und Schutzpolizeichef Sven Köhler sind unüberhörbar erfahrene Polizisten. Billstedt, sagen beide, sei mit seinen unterschiedlichen Nationalitäten, mit den vielen Interessengruppen, etwa mit der BIGG (der Billstedter Initiative der Gewerbetreibenden) eine „besondere Herausforderung“. Sie setzten auf Zusammenarbeit mit Kirchen, Moscheen, Parteien und Vereinen. „Polizei ist für den Bürger da“, sagt Köhler, heute gebe es nichts mehr, was nicht miteinander zusammenhänge, man müsse immer zugleich lokal und global denken“. Lasar erinnert sich an eine Billstedter Straße, die früher das „Tal der Gesetzlosen“ gewesen sei – da habe sich einiges verändert – zum Positiven.

Wie steht es um die personelle Ausstattung des Billstedter Kommissariats? Köhler antwortet, bei Gewalt, Raub und Einbruch komme immer sofort eine Streife, wenn man die Polizei rufe. Solche Delikte hätten Priorität und man sei bemüht, „vorgegebene Zeiten so gut wie möglich einzuhalten“. Lasar fügt hinzu, es müsse „nicht immer ein Wagen aus Billstedt sein“. An der Möllner Landstraße, ergänzt Köhler, gebe es in Spitzenzeiten sechs Streifenwagen, „das ist eigentlich ausreichend“.

Zu den Hauptthemen – und das in ganz Hamburg – zählen die Beamten derzeit die „Enkeltrick“- oder falschen „Polizei“- Anrufe. Arglose Leute werden unter Vorspiegelung absurder „Tatsachen“ angerufen, um sie um hohe Geldsummen zu erleichtern. „Da ist jeder einzelne Fall ein Unding“, schimpft der Kripochef, es würden sogar Namen und Telefonnummern aktueller Polizeidienststellen missbraucht. Im Zweifel solle man immer das Kommissariat anrufen, das rund um die Uhr besetzt sei. Viele trauten sich nicht, aus Scham dieses „sozial schädliche Delikt“ (Lasar) anzuzeigen. Die Polizei mache keine konspirativen Sachen an der Haustür oder am Telefon, Zeugen würden in der Wache befragt. Schnell kommt Sven Köhler auf den nächsten Punkt: Das subjektive Sicherheitsgefühl und die objektiven Zahlen von Straftaten drifteten auseinander. Dagegen anzugehen, sei schwierig. Grundsätzlich gelte, dass man lieber einmal zu häufig als einmal zu wenig die Polizei anrufen solle.

Beide Polizisten haben durchaus ein Leben neben dem Dienst: Der verheiratete Köhler ist Vater von fünf Kindern, um die er sich intensiv kümmert. Er lebt in Pinneberg, kommt aber „gern hierher“. Gartenarbeit, Lesen und Sport bestimmen darüber hinaus die Freizeit. Letzteres trifft auch auf den Bergedorfer Lasar zu: der geschiedene Polizist hat ebenfalls Kinder. Das Gespräch mit den beiden Beamten kommt schnell in Gang, das wird ihnen bei der Zusammenarbeit im Stadtteil gewiss viel nützen. (fbt)

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