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In Stormarn zu Hause

Reisen, nicht rasen: Das eigene Bett ist immer dabei

Elke und Rolf Müller sind begeisterte Wohnmobil-Fans und erobern die Ländern mit ihrer Concorde
Elke und Rolf Müller sind begeisterte Wohnmobil-Fans und erobern die Ländern mit ihrer Concorde


Fahrer- und Beifahrersitz sind schwenkbar, der Tisch im Wohnbereich passt sich individuell den Sitzen an, und der Fernseher kommt auf Knopfdruck aus einem Schrank über den Köpfen auf Augenhöhe herab. Das Wohnmobil von Elke und Rolf Müller bietet viele weitere Extras, die es den beiden Glindern auf Reisen so angenehm wie möglich machen.

Die Küche mit Spüle, Kühlschrank und Kochbereich, das Bad mit Dusche und WC sowie die bequemen Betten im Schlafbereich des Wagens lassen keine Wünsche offen. Rolf Müller (70) ist mit Camping aufgewachsen. Hochseesegeln gehörte jahrelang zu seinen Hobbys.

Als Rentner liebt es der ehemalige Werkstattleiter genau wie seine Frau etwas bequemer. Die acht Meter lange Concorde ist schon ihr drittes Reisemobil, mit dem sie ganz Europa erkunden. Zuletzt waren sie in Südspanien, davor ging die geführte Reise nach Russland, durchs Baltikum und über Polen wieder zurück nach Hause.

Die neue Freiheit scheint nicht mehr nur über den Wolken zu liegen, wie Sänger Reinhard Mey es einst besungen hat. Nein, sie liegt wohl auf der Straße, wie die wachsende Nachfrage nach Wohnmobilen zeigt. „Man ist frei und unabhängig, kann Pausen machen, wie man will und hat sein eigenes Bett stets dabei“, sagt Monika Ambos. 

Platz ist in der kleinsten Hütte, wobei Familie Müller in ihrem Wohnmobil sehr gut ausgestattet ist Fotos: Dörte Hoffmann
Platz ist in der kleinsten Hütte, wobei Familie Müller in ihrem Wohnmobil sehr gut ausgestattet ist 
Fotos: Dörte Hoffmann
Gemeinsam mit ihrem Mann Peter fährt auch sie gern mit dem Wohnmobil durch die Lande. „Einfach anhalten, wo es schön ist, oder weiterfahren – das macht die Faszination des Reisens mit dem Wohnmobil aus“, erklärt sie ihre Liebe zum Gefährt auf vier Rädern.

Ehepaar Ambos hat auch den Wohnmobil-Stammtisch vor 15 Jahren ins Leben gerufen. Immer am letzten Montag im Monat treffen sich die Fans des mobilen Reisens um 19 Uhr im Restaurant Opatja auf der Sportanlage des TSV Glinde. Dann wird geklönt und gefachsimpelt, werden gemeinsame Touren verabredet und Erfahrungen ausgetauscht. Manchmal, so wie beim letzten Stammtisch, wird es richtig eng an den Tischen. Denn inzwischen zählen 76 Mitglieder zu den Teilnehmern, die aus der ganzen Region kommen.

Auch im Wohnmobil wird Alltag gelebt. „Wir machen uns unser Frühstück oder gehen Essen, alles wie zuhause“, sagt Elke Müller schmunzelnd. Selbst die Abende im „Womo“ werden nicht lang für die 73-jährige Glinderin und ihren Gatten. „Wir lesen viel, schauen TV oder spielen auch mal.“ Spontane Abendspaziergänge oder ein Klönschnack mit anderen Wohnmobilisten auf dem Platz gehören ebenfalls zum Abendprogramm. „Wir stellen uns nie irgendwo ganz alleine hin, sondern bleiben lieber auf den ausgeschriebenen Plätzen“, sagt Rolf Müller. Die nächste Fahrt steht schon fest: „Dann geht es nach Schlesien.“ (hof)
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