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Mein Urlaub XXL

Dobrodošli*, du schöne Einsamkeit!

In den slowenischen Alpen finden Urlauber zu wohltuender Einfachheit.

Ganz einfach zu erreichen ist der Bleder See auf einer Höhe von 475 Metern über dem Meer nicht, doch sein Anblick ist die Anstrengung wert. FOTOS: ISTOCK
Ganz einfach zu erreichen ist der Bleder See auf einer Höhe von 475 Metern über dem Meer nicht, doch sein Anblick ist die Anstrengung wert. FOTOS: ISTOCK
Von Ingrid Janssen

Diese Ruhe am Morgen. Kein Stimmengewirr, kein Hupen, kein Motorendröhnen. Nur die feierliche Stille der Julischen Alpen. Frühnebel umfängt die Wände der steinernen Riesen im Soca-Tal und zeichnet das Bergpanorama weich. Das Erwachen im Dörfchen Podkoren erfolgt sanft und beinahe lautlos. Ein Hund trottet auf den Marktplatz, dessen Mitte eine mächtige Linde markiert – mit Bänken rundherum für ein Pläuschchen mit Nachbarn. 350 Einwohner hat das Fleckchen. Kaum zu glauben, dass der bekannte Urlaubs- und Wintersportort Kranjska Gora nur zwei Kilometer entfernt ist.

Wenige Gäste verlassen dessen gut ausgebaute touristische Landschaft mit Hotels, Restaurants und Wellness-Anlagen, um sich nach Podkoren zu verirren. Was schade ist, denn sie verpassen eine Gastlichkeit, die selten geworden ist: Das kleine Hotel Pr‘ Gavedarjo ist nur mit Personal besetzt, wenn sich Gäste anmelden. Eine Rezeption gibt es nicht, die Tür des mit Bauernmöbeln eingerichteten alten Hauses öffnet sich auf ein Klingeln. Der Urlauber erhält Filzpantoffeln, besichtigt darin die wunderbaren Zimmer und findet sich bald darauf mit den Schlüsseln zum ganzen Haus alleine wieder: „ Auf Wiedersehen, bewegen Sie sich frei, morgen früh kommt jemand vorbei und bereitet Ihnen das Frühstück.“

Das Tosen zahlreicher Wasserfälle ist die Hintergrundmusik beim Wandern in den Julischen Alpen.
Das Tosen zahlreicher Wasserfälle ist die Hintergrundmusik beim Wandern in den Julischen Alpen.
Um abseits hochfrequentierter Wanderstrecken auf eigene Faust durch die wildromantischen Julischen Alpen zu streifen, ist Podkoren ein idealer Ausgangspunkt. Es liegt mitten im Triglav Nationalpark. Gebirgsstraßen und -wege schrauben sich in die Höhe, lassen winzige, halbverlassene Dörfer und Wiesen hinter sich. Ein atemberaubender Wanderweg führt vom Dorf Gozd-Martuljek durch die raue Martuljek-Schlucht, in der zwei Wasserfälle aus felsiger Höhe in die Tiefe donnern.

Aktivurlaub

Auf halbem Wege wartet eine Entdeckung: die bewirtschaftete Hütte Brunarica Pri Ingotu. Ein verwittertes Holzschild im Wald weist den Weg, fast läuft man daran vorbei. Gekocht wird in einer improvisierten Küche unter freiem Himmel. Auf dem offenen Feuer hängen hier zwei große Kessel, in denen alpine Eintöpfe vor sich hin dampfen. Daneben gibt es Apfelstrudel, Säfte und selbstgebrannte Schnäpse. Gegessen wird draußen, auf Holzbänken, die Berge im Blick.

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Auf dem Weg zurück sollte man nicht vergessen, Vorräte für das Abendessen zu besorgen, denn Geschäfte gibt es in Podkoren nicht. Das öffentliche Leben des Ortes ist gegen 16 Uhr nachmittags abgeschlossen. Wem es des Abends zu einsam werden sollte, weiß: Kranjska Gora und damit die ganze Palette touristischer Annehmlichkeiten und Zerstreuungen ist nur wenige Auto- und überschaubare Geh- Minuten entfernt.

Infos unter: www.slovenia.info/de

*slowenisch: Willkommen!
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