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Fledermäuse auf Wohnungssuche

Lebensraum wird kleiner. Nabu stellt Kästen am Alten Teich auf

Fledermaus-Experte Alexander Heidorn (v. l.), Michael Kasch, Erika Kraasch, Renate Wachowski (alle drei von der Nabu-Gruppe Barmbek/Ohlsdorf/Bramfeld) und Dirk Ludewig mit Boxerdame Hermine Foto: Busse
Fledermaus-Experte Alexander Heidorn (v. l.), Michael Kasch, Erika Kraasch, Renate Wachowski (alle drei von der Nabu-Gruppe Barmbek/Ohlsdorf/Bramfeld) und Dirk Ludewig mit Boxerdame Hermine Foto: Busse
„Fledermäuse haben Wohnungsmangel“, sagt Alexander Heidorn und steigt mit dem nächsten Fledermauskasten in der Hand die Leiter hoch. In über drei Meter Höhe hat er an dem Buchenstamm bereits eine Aufhängung für den Kasten befestigt. Für bis zu 30 pelzige Flugkünstler ist in der Einraumwohnung Platz.

Christina Busse 

Insgesamt 13 Kästen hat der Nabu in der vergangenen Woche rund um den Alten Teich in Bramfeld angebracht. Die Initiative dazu ging von Dirk Ludewig aus. „Hier ist mein erweitertes Wohnzimmer“, schmunzelt Ludewig, der mit seiner Familie in der direkten Nachbarschaft lebt und täglich mit Boxerhündin Hermine am Teich spazieren geht.
  
Der Naturfreund hat ein Auge für Tiere und Pflanzen und freut sich über das Grün mitten in der Stadt, in dem er Eisvögel und Reiher beobachten und die Frösche quaken hören kann.
  
Fledermäuse auf Wohnungssuche Image 1
Als mit dem Bezirk vereinbarter „Gewässerpate“ hält er zum Beispiel den Japanischen Knöterich, der sich zu stark rund um den See ausbreitet, in Schach. Für den Schutz der Fledermäuse hat er 500 Euro bei der Budnianer-Hilfe eingeworben. Davon konnten die unterschiedlichen Kästen angeschafft werden, die mit ihrem schmalen Einflugschlitz speziell für verschiedene Fledermausarten angefertigt sind.


Vom Aussterben bedroht

In den Kästen ziehen viele Fledermäuse zusammen ihre Jungen auf. Nachts fliegen sie in Wälder, Gärten und über Gewässer, wo sie Insekten und Spinnen jagen Foto: Dietmar Nill
In den Kästen ziehen viele Fledermäuse zusammen ihre Jungen auf. Nachts fliegen sie in Wälder, Gärten und über Gewässer, wo sie Insekten und Spinnen jagen 
Foto: Dietmar Nill
Weil sie immer weniger Lebensraum in Gebäuden und Bäumen finden, sind sie vom Aussterben bedroht. „Am Alten Teich leben die Wasserfledermaus, die Breitflügel- und die Zwergfledermaus“, weiß Hagedorn, der sich beim Nabu ehrenamtlich als Experte in der Fachgruppe Fledermausschutz engagiert. Die Kästen aus Holzbeton dienen den Tieren vor allem als Sommerwohnsitz und Wochenstube, in der sie ihre Jungen großziehen. „Hier können die Fledermäuse richtig gut abhängen – sie krallen sich mit dem Kopf nach unten fest“, erklärt Heidorn und hofft, dass sich dank der neuen Kästen bald mehr Fledermäuse rund um den Alten Teich niederlassen.
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