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Themenwelten Hamburg

04./05.11.2017 / Aus- und Weiterbildung

Wer im Büro arbeiten will, muss sorgfältig handeln

Bürokaufleute müssen rechnen können Foto: Agentur für Arbeit
Bürokaufleute müssen rechnen können Foto: Agentur für Arbeit
Zu den am häufigsten gewählten Ausbildungsberufen gehört nach wie vor der Job als Kaufmann beziehungsweise Kauffrau fürs Büro. Allerdings sind die Anforderungen an die Auszubildenden deutlich gestiegen. Das zeigt sich nicht nur an der Berufsbezeichnung Kaufleute für Büromanagement. Die Aufgabe ist wesentlich abwechslungsreicher als früher.

Organisatorische Fähigkeiten sind gefragt, wenn es beispielsweise darum geht, Geschäftsreisen zu planen. Deutlich gestiegen ist der Anspruch, flexibel handeln zu können. Auch Bürokaufleute in der Verwaltung müssen mit häufig wechselnden Aufgaben und Arbeitssituationen umgehen.

Kaufmännisches Denken ist ebenfalls notwendig, wenn es zum Beispiel darum geht, Angebote für Aufträge einzuholen. Kunden- und Serviceorientierung spielen ebenso eine große Rolle.

Gute Noten in Mathematik sind wichtig

Wer den Beruf wählt, sollte sorgfältig handeln und sich mündlich sowie schriftlich gut ausdrücken können. Das gilt für diejenigen, die Kunden empfangen und Geschäftsbriefe verfassen müssen.

Arbeitgeber achten darauf, wie die Schüler im Unterricht in Deutsch, Mathematik und Wirtschaft abgeschnitten haben. Denn im Büro sollte die Arbeitskraft in der Lage sein, Briefe ohne Rechtschreibfehler zu verfassen, Rechnungen zu erstellen und buchhalterische Jahresabschlüsse mitzuverfassen.

Was verdient man? Im ersten Ausbildungsjahr werden in Industrie und Handel nach Auswertung der Statistiken 866 bis 984 Euro bezahlt, im Handwerk sind Spannen von 520 bis 984 Euro bekannt. Im öffentlichen Dienst schreibt der Tarif das Gehalt bei 888 Euro fest. Im zweiten Ausbildungsjahr geht es in Industrie und Handel auf bis 1035 Euro hoch. Im Handwerk erhalten die Auszubildenden im zweiten Lehrjahr mindestens 580 Euro, können aber ebenfalls bis zu 1035 Euro verdienen. Im öffentlichen Dienst werden bis 938 Euro bezahlt. Im dritten Ausbildungsjahr werden in der freien Wirtschaft bis zu 1127 Euro bezahlt. Der öffentliche Dienst liegt bei 984 Euro.

Auch Hauptschüler haben eine Chance

Welcher Schulabschluss wird erwartet? Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hochschulreife ein. Mit Hauptschulabschluss schaffen es immerhin 14 Prozent der Azubis im Handwerk unterzukommen. Dort stellen die ehemaligen Realschüler den höchsten Anteil. In Industrie und Handel liegt der Anteil der Hauptschüler unter den Auszubildenden bei neun Prozent. Hier liegen Absolventen mit mittlerem Bildungsabschluss und Abiturienten mit gut 40 Prozent fast gleich auf. Im öffentlichen Dienst werden überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife (54 Prozent) eingestellt. (bas)

Wo aus Bildung Zukunft wird

Viele junge Menschen nutzen die Chance, mehr zu erfahren, ob Lehrstelle, Uni, Job oder Praktikum gut für sie sind Foto: BBZ
Viele junge Menschen nutzen die Chance, mehr zu erfahren, ob Lehrstelle, Uni, Job oder Praktikum gut für sie sind Foto: BBZ
Hier lernen viele junge Menschen, sich beruflich zu orientieren. Hier schaffen viele junge Menschen ihre Prüfungen für den ersten oder den mittleren Abschluss und erreichen sogar die Hochschulreife. Hier, das ist das Berufsbildungszentrum Norderstedt. Alle, die dort lernen, wollen ihren beruflichen Weg gehen. Wo das hinführen kann und wie das tagtäglich läuft, das wird alljährlich beim „Tag der Ausbildung“ und beim „Tag der offenen Tür“ gezeigt. Beide Veranstaltungen stehen unter dem Motto „Wo aus Bildung Zukunft wird“.

Tag der Ausbildung am 18. November

Am Sonnabend, 18. November, ist es wieder soweit. Etwa 50 Betriebe, Institutionen und Organisationen stellen sich und ihre Lehrstellen und Praktikumsmöglichkeiten vor. Sowohl Personalchefs als auch Lehrlinge sind an den Infoständen für alle Fragen offen. Von 10 bis 15 Uhr darf in den Räumen an der Moorbekstraße 17 in Norderstedt zugeschaut, mitgemacht, ausprobiert, gefragt, gestaunt und gelacht werden.

Am Freitag, 24. November, steht der zweite Teil der Informationskampagne des Berufsbildungszentrums an. Von 11 bis 16 Uhr öffnen Lehrer und Schüler ihre Unterrichtsräume. Gemeinsam informieren sie über das vielfältige Angebot an weiterführenden Schulformen, die das Bildungszentrum in Norderstedt bietet. Diese Schulformen werden jeweils in beruflichen Profilen angeboten, um den Übergang auf den Arbeitsmarkt zu verbessern.

Mit einem neuen Format – konzentrierte Informationen von Lehrkräften und Schülern in getrennten Gebäudeteilen – erhalten die Besucher einen umfassenden Eindruck über den für sie interessanten Bildungsgang. Häufig können die Gäste an Aktivitäten, die Aspekte und Themen des jeweiligen Profils näher beleuchten, teilnehmen. Wo immer möglich, wird das neugierige Publikum auch Gelegenheit erhalten, die hervorragend ausgestatteten Werkstätten in Aktion zu erleben.

Das Berufsbildungszentrum Norderstedt umfasst die Berufsschule, die Berufsvorbereitung, die Berufsfachschulen, die Fachoberschulen und das Berufliche Gymnasium. Als Dualpartner der Wirtschaft besteht das Kerngeschäft in der Vermittlung der notwendigen Qualifikationen, die es ermöglichen, eine Ausbildung in kaufmännischen und gewerblich- technischen Berufen erfolgreich zu absolvieren. Der Unterricht findet in modern eingerichteten und gut ausgestatteten Klassen- beziehungsweise Fachräumen statt. (bas)

www.bbz-norderstedt.de

Sie lehren, kranken Menschen bis zum letzten Atemzug zu helfen

Susann Piazza (Pflegeteam, l.) schulte gern Gabriele Lengefeldt, Leiterin des Pflegeschulzentrums Norderstedt Foto: Jordan
Susann Piazza (Pflegeteam, l.) schulte gern Gabriele Lengefeldt, Leiterin des Pflegeschulzentrums Norderstedt Foto: Jordan
Wegen des hohen Bedarfs an Fachkräften, Menschen in der letzten Phase des Lebens zu begleiten, hat sich das Pflegeschulungszentrum Norderstedt (IBAF) entschieden, einen Ausbildungslehrgang für Palliativ-Care-Kräfte zu starten.

„Ich habe vor dem Lehrgang einen Kursus Palliative Care in Hamburg gemacht und ein Praktikum bei Susann Piazza absolviert, die mit ihrem Norderstedter Pflegeteam unter anderem die SAPV, eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung durchführt. Hier konnte ich als Theoretikerin mein praktisches Wissen auffrischen und freue mich über diese neue Kooperation“, sagt IBAF-Schulleiterin Gabriele Lengefeldt.

„Die Begleitung der Menschen auf ihrem letzten Weg und die Linderung der Symptomlast wie Schmerzen oder etwa Luftnot sowie die Unterstützung der Angehörigen lernt man nur im täglichen Umgang. Auch in den Pflegeheimen ist eine Palliativversorgung der dortigen Bewohner wichtig. Damit die Mitarbeiter nur kurze Wege zu einer Weiterbildungsmaßnahme haben, freuen wir uns über den Ausbildungslehrgang am IBAF im Rugenbarg 63a“, sagt Susann Piazza.

Der erste Kursus startet am Montag, 27. November, weitere folgen. Vermittelt werden in jeweils 160 Unterrichtstunden unter anderem Grundkenntnisse in der Schmerztherapie und bei der Symptomkontrolle, psychologische Aspekte der Krankheitsbearbeitung, Kommunikation sowie der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer.

Der Teilnehmer schließt bei regelmäßiger Teilnahme mit dem Zertifikat „Palliativpflegefachkraft beziehungsweise Palliativfachkraft“ ab. Bewerber können sich auf der Homepage ibaf.de informieren und dort die Bewerbungsrichtlinien einsehen. „Es ist wichtig, wesentlich mehr Pflegekräfte gezielt im Bereich der Palliativversorgung auszubilden. Auch wir vom Norderstedter Pflegeteam können dann auf erfahrene Kräfte des IBAF zurückgreifen“, sagt Susann Piazza.

Die Pflege eines geliebten Menschen ist für Familienangehörige eine Herausforderung, die oft nicht alleine zu bewältigen ist. „Unser flexibler Einsatz und unsere individuelle Betreuung helfen Ihnen bei der Bewältigung des Alltags“, berichtet Susann Piazza.

Die Chefin des Norderstedter Pflegeteams weiß, dass es oft eine große Überwindung koste, fremde Menschen um Hilfe zu bitten. „Doch zögern Sie nicht, wir unterstützen Sie gern und sind jederzeit – ob Tag oder Nacht – bereit, den Hörer abzunehmen und Ihnen zu helfen“. Das Norderstedter Pflegeteam hat eine Zulassung und einen Versorgungsvertrag mit allen Kranken- und Pflegekassen. (jor)

www.ibaf.de

norderstedter-pflegeteam.de

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